Geschichtsschreibung als Spiegel des Zeitgeists. Von der Vereinnahmung der Geschichte zur Europäisierung der Erinnerungskultur
Die Geschichtsschreibung über Eupen-Malmedy in der bewegten Zeit von 1914 bis 1950 spiegelt immer wieder den vorherrschenden politischen Zeitgeist: Sie bietet Annexionsliteratur, Rechtfertigungsschriften für die Annexion, pseudowissenschaftliche Kampfschriften, nationalistisch-aggressive Publikationen der Westforschung, nationalsozialistische Erlösungsliteratur, ein langes Schweigen, wissenschaftliche Fachliteratur, Betroffenheitsliteratur, eine lange Suche nach der eigenen Identität und eine Europäisierung und Professionalisierung der Geschichtsschreibung auf Grundlage der Menschenrechte.