Contemporary history of Europe

Cäsarenwahn von Caligula bis Putin

19 May 2022

Cäsarenwahn von Caligula bis Putin

Eigene Bildkomposition bestehend aus: Bild links: Giovanni Dall'Orto May 28 2006. Istanbul Archaeological Museum, room 5 - Reconstruction of the original polychromy of a Roman portrait of emperor Caligula (37-41 a.D.). On a loan by the Glyptotek in Munich for the Bunte Götter exhibition.  Bild rechts: von Vic_B auf Pixabay

Vortrag mit Diskussion von Prof. Dr. Heinrich Schlange-Schöningen, organisiert von Let's Talk about History.

Sind Diktatoren krank?

In den letzen Wochen war oft die Rede vom Cäsarenwahn des russischen Präsidenten Putin. Der Begriff ist nicht neu; seit dem 19. Jahrhundert diskutiert man, ob Autokraten dieser besonderen Krankheit anheimfallen. Das Konzept, das in der unkontrollierten Alleinherrschaft die Gefahr zu einer psychischen Deformation sah, verbindet historische Erklärungen mit einem medizinischen Ansatz. Wie weit aber ist dieses Konzept mehr als politische Polemik? Der Vortrag führt vom römischen Kaiser Caligula bis zu Beispielen für (vermeintlichen) Cäsarenwahn im 19., 20. und 21. Jahrhundert.

Kurzbiographie:Prof. Dr. Heinrich Schlange-Schöningen (Universität des Saarlandes, Institut für Alte Geschichte)

Heinrich Schlange-Schöningen (* 26. April 1960 in Lüneburg) ist ein auf die römische Geschichte in Kaiserzeit und Spätantike spezialisierter deutscher Althistoriker. 1993 promovierte er bei Alexander Demandt mit einer Arbeit zum spätantiken Bildungswesen an der Freien Universität Berlin. Von 1996 bis 2002 folgte seine Tätigkeit als Wissenschaftlicher Assistent an Ernst Baltruschs Lehrstuhl für Römische Geschichte, ebenfalls an der FU Berlin. Im nachfolgenden Jahr habilitierte er noch in Berlin und begann anschließend die Vertretung einer Oberassistenz für Alte Geschichte an der Technischen Universität Dresden. 2004 war Schlange-Schöningen Mitglied der School of Historical Studies am Institute for Advanced Study in Princeton, New Jersey. Bis zum Sommersemester 2006 lehrte er als Privatdozent für Alte Geschichte an der FU Berlin, vor allem zur Römischen Kaiserzeit und Spätantike. Seit Wintersemester 2006/2007 lehrt er an der Universität des Saarlandes in Saarbrücken und steht dort dem Lehrstuhl für Alte Geschichte vor.

Schlange-Schöningens Publizistik zeugt von einem starken Interesse an bedeutenden Persönlichkeiten der Antike. Als Herausgeber beteiligte er sich in seinen ersten beiden Saarbrücker Jahren an zwei Sammelbänden zu Kaiser Konstantin dem Großen. Die bei der Wissenschaftlichen Buchgesellschaft in Darmstadt veröffentlichte Monographie zu Kaiser Augustus hat 2012 bereits seine zweite Auflage erfahren und 2018 folgte noch eine biographische Arbeit zu Hieronymus. Mit diesem Fokus auf Einzelpersonen vereinbaren sich außerdem Schlange-Schönings Forschungen zum Cäsarenwahn.

 

Programm

18h30 : Einschreibung

18h45 : Vortrag

19h30 : Diskussion

20h00 : Empfang

 

Mitwwoch, den 19. Mai 2022

18.30 - 21.00 Uhr

Maison du Savoir

Belval Campus

 

Anmeldeschluss ist am 18. Mai 2022.