Fortsetzung des interdiziplinären Seminars "Russia and Luxembourg in the 20th century: crossroads of history"

Themenblöcke und Disziplinen

Im zweiten Teil der Seminarveranstaltung wurden die bereits angesprochenen Themen des ersten Teils vertieft und auf der Grundlage neuer Quellen aus russischer und Luxemburger Perspektive die beiden Weltkriege, die Zwischenkriegszeit und der Kalte Krieg untersucht. Es nahmen diesmal auch Studierende der Geschichte, Philologie, Kunstgeschichte und der internationalen Beziehungen an dem Seminar teil, die zur Analyse und Interpretation der Zeitgeschichte Luxemburgs und Russlands beitrugen.

Ziel

Das Ziel des einwöchigen Seminars bestand darin, Aspekte der Zeitgeschichte Luxemburgs und Russlands interdisziplinär und aus einer transnationalen Perspektive zu analysieren, kulturelle Dialogkompetenzen zu trainieren und Tools der Public History, Digital History sowie Oral History sowohl im akademischen Seminarraumformat als auch als Hands-On-Erfahrung kennenzulernen.

Methoden

Hands-On: Im Seminar wurde neben der klassischen Form der Seminarveranstaltung auch mit der nicht Klassenraum-bezogenen Lernform der geschichtlichen Rekonstruktion als praktische Erfahrung operiert (z.B. Nachgehen des Weges der Luxemburger Gefangenen von der Bahnstation bis zum Lagerort in Tambow).

Die Medien-Kompetenz in der Public History wurde durch zahlreiche Interviews fürs russische Fernsehen und Radio, die Studierende gegeben haben, trainiert.

Oral History -Skills konnten eingeübt werden, indem Studierende Luxemburger Zeitzeugen für ihre Präsentation befragt und deren Aussagen in den historischen Kontext gesetzt haben. Außerdem konnten die Studierenden durch das Treffen mit einem russischen Zeitzeugen der Luxemburger Gefangenschaft die historischen Zeugnisse abgleichen (Oral History aus der anderen, nicht Gefangenen-zentrierten Perspektive).

Kompetenzen im Bereich Digital History wurden erweitert, indem aus Video-, Foto- und Audioaufnahmen der Reise ein digitales Dokumentationsarchiv kreiert wurde, das von den Studierenden ausgewertet und demnächst online gestellt wird.

Des Weiteren konnten Studierenden durch das Digitalisieren der Briefe der Zwangsrekrutierten aus dem Zweiten Weltkrieg erlernen, wie eine historische Materialsammlung in digitaler Form mit weiteren Tools für die historische Analyse bereitgestellt werden kann.

Akademische Formate der Recherche, Quellenanalyse, Präsentation sowie Diskussion wurden selbstverständlich ebenso in Zusammenarbeit mit den russischen Studierenden erprobt.