In der Technikgeschichte wird oftmals angenommen, dass die industrielle Massenfertigung und die Herausbildung der so genannten Wegwerfgesellschaft zu einem Rückgang bzw. Verschwinden des Reparierens von Konsumgütern geführt haben. In „Shock of the Old“ spricht David Edgerton z.B. davon, dass sich aufgrund der gesunkenen Anschaffungspreise, das Reparieren einfacher Haushaltsgeräte nicht mehr lohne. Das Hauptargument dieser These verweist also auf das sich seit der Vormoderne wandelnde Verhältnis von Personal- und Materialkosten, das letztlich den Neuerwerb von Konsumgütern günstiger gemacht habe, als die Reparatur gebrauchter Güter. Während der Begriff der Wegwerfgesellschaft bis in die 1950er Jahre zurückreicht, werden für westliche Industriegesellschaften vor allem die 1970er und 80er Jahre als Wendepunkte im Verhältnis von Neuanschaffungs- zu Reparaturkosten beschrieben. Ausgangspunkt für den Vortrag sind Zahlen der Luxemburger Statistikbehörde Statec, die zeigen, dass der Reparatursektor in Luxemburg in den 1980er Jahren einerseits zwar in Bewegung, andererseits keineswegs im Verschwinden war. Ausgehend von einer eingehenderen Betrachtung der verfügbaren Statistiken beschreibt der Vortrag die Veränderungen des Luxemburger Reparatursektors und diskutiert daran die These des vermeintlichen Verschwindens des Reparierens von Konsumgütern.
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