Luxemburgische Zeitgeschichte

Russians in Luxembourg: Russische Immigration nach Luxemburg 1918-1935: Einwanderer aus einem nicht-existierenden Land

Die Einwanderer_innen aus dem früheren Russischen Reich trugen zur Arbeiterlandschaft im Süden, Norden und Osten Luxemburgs nach dem Ersten Weltkrieg bei. Nimmt man diese „Russen“ genauer unter die Lupe, zeigen sich mindestens drei neue Gruppen, die die bereits vor 1914 bestehende russische Gemeinde vergrößerten. Die ersten sind die ehemaligen Kriegsgefangenen aus den Lagern in Frankreich, Belgien und Deutschland. Ein Teil ist vor Kriegsende als Flüchtlinge im Lande, die anderen kommen nach dem Waffenstillstand im November 1918. Sie wollen nicht zurück nach Russland, wo der Bürgerkriegt tobt. Die zweite Gruppe kommt im Laufe des Bürgerkrieges um 1926-1929 aus Bulgarien und Serbien nach. Es handelt sich um noch zusammenhaltende Weißgardisten, die zu der über die Krim in die Türkei evakuierte Armee von Petr Wrangel gehörten. Schließlich ist die dritte Gruppe der zivilen politischen Flüchtlinge zu erwähnen, die seit den frühen 1920ern meistens über Deutschland nach Luxemburg kamen und öfters Angehörigen der jüdischen Glaubensgemeinschaft waren. Viele von ihnen sind bereits seit den intensivierten Pogromen der ersten russischen Revolution von 1905 in Europa. Die Wanderungsstrukturen dieser verschiedenen und sehr heterogenen Gruppen von „Russen“ stehen im Mittelpunkt des Vortrags.

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