Public history

Zur Transformation ökologischer Beziehungen: Manifest für Bildungsgeschichte nach COVID-19

Dieser Beitrag richtet sich auf die Fotografie als aktive Intervention innerhalb einer geschädigten oder gefährdeten Umwelt und bedient sich dieses Mediums, um neue Perspektiven der Bildungsgeschichte – in Bezug auf die bereits geschriebene und die zukünftige – zu entwickeln. Diese Perspektiven werden besonders deutlich, wenn sie vor dem Hintergrund gegenwärtiger Debatten zu Fragen der planetarischen Verantwortung und einer geteilten Welt entwickelt werden, die auch unsere Vorstellungen von Erziehung und Bildung prägen. Der Beitrag schlägt vor, dass sich die Forschung von einer anthropozentrischen Weltsicht, sowohl in positiver als auch in negativ verstandener Weise, innerhalb der historischen Bildungsforschung verabschiedet. Dies impliziert kritische Distanz zu jenen Konzepten, die die Souveränität und Freiheit des Menschen in den Mittelpunkt rücken, ferner Distanz zu Ideen der Modernisierung und zu ökonomischem Wachstum als Norm, Distanz gegenüber Fortschrittsdenken, starken Nationalstaaten und dem Glauben an eine effiziente Steuerung von Bildungssystemen, deren ökologische Konsequenzen insgesamt negiert wurden und werden. Entsprechend wird argumentiert, dass anthropozentrische Ansätze der Bildungsgeschichte die Offenheit und Vulnerabilität des menschlichen Körpers sowie dessen ethische, kulturelle und soziale Nähe zu anderen Lebewesen sowie zur materiellen Welt vernachlässigt haben.

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